Der AFVD Hauptausschuß hat auf seiner Sitzung vom 08.11.2015 eine Änderung im Modus des Länderpokals der Jugendauswahlmannschaften der Landesverbände im AFVD beschlossen.
Das bisher als U19 Turnier bundesweit durchgeführte Turnier wird ab 2016 als U17 Turnier in zwei Leistungsgruppen von sechs Mannschaften (A-Pool) und bis zu acht Mannschaften (B-Pool) durchgeführt werden. Das bisherige U19 Turnier kann auf freiwilliger Basis weiter ausgespielt werden, hat aber zukünftig den Status eines Einladungsturniers.
Zulässig sind in Zukunft auch Spielgemeinschaften von benachbarten Landesverbänden. Landesverbände mit weniger als zehn Mitgliedsvereinen können sich benachbarten Landesverbänden anschließen. Dies soll vor allem den kleineren Landesverbänden wie Sachsen, Sachsen-Anhalt, Mecklenburg-Vorpommern und Nord (Bremen) die Chance geben, auf einem wettbewerbsfähigen Niveau gegen die größeren Landesverbände bestehen zu können.
Mit diesem Beschluß findet eine mehrjährige Reformdebatte ihren Abschluß, die ausgelöst wurde durch den vierten Platz der Junioren-Nationalmannschaft bei der Junioren EM 2011 in Sevilla. Im Zuge der Schwachstellen-Analyse wurde festgestellt, daß das bisherige U19 Turnier als Sichtungs-Plattform für die Junioren-Nationalmannschaft nicht mehr die gewünschte Effizienz aufweist. Die Leistungsträger der Landesauswahlmannschaften sind zumeist die 19jährigen Spieler, die aber im Folgejahr, wenn die Junioren-Nationalmannschaft zusammengestellt wird, nicht mehr spielberechtigt sind. Zwar nehmen auch 17- und 18jährige an dem Turnier teil, aber deren Spielanteile reichen meist nicht für eine sinnvolle Sichtung aus. Somit findet eine Sichtung ins Leere statt, was Angesichts der gewaltigen Investitionen – um die 20.-30.000 EUR – je Landesauswahl, mithin also bei 12 bis 14 Landesverbänden von nahezu 300.000 EUR eine Ressourcen-Fehl-Allokation bedeutet.
Nach mehrjähriger z. T. kontroverser Diskussion der Verbandsgremien zog der Hauptausschuß, als Organ der Landesverbandspräsidenten, nunmehr einen Schlussstrich.
Neben den Notwendigkeiten der Junioren-Nationalmannschaft sahen die meisten Landesverbände allerdings auch eine spürbare Verschiebung des Interesses im Bereich der Aktiven vom U19- auf den U17-Bereich. Viele 19jährige nehmen nach Abschluß der Jugendpunktrunde die Möglichkeit war, sofort und unmittelbar in den Herren-Spielbetrieb zu wechseln und haben daher neben der U19-Jugendauswahl noch andere sportliche Alternativen. Für die 15 bis 17jährigen ist die Jugendauswahl oftmals der erste Kontakt zu einem überregionalen Spielbetrieb, was den Reiz diese Mannschaften erhöht.
Insgesamt ist durch den stetigen Ausbau der Jugendaltersklassen unterhalb der U19 auch ein größerer Unterbau vorhanden, der Landesauswahlmannnschaften im U17 Bereich inzwischen flächendeckend ermöglicht.
Quelle: AFVD