Der Bereich Flag Football im American Football Verband Deutschland (AFVD) soll in den kommenden Monaten eine neue Organisationsstruktur erhalten. Damit reagiert der AFVD auf die neuen Chancen und auch die wachsenden Herausforderungen, die sich für Flag Football in der internationalen Sportwelt abzeichnen. Für die deutsche Mannschaft mag das Turnier wegen Corona-Pech sportlich enttäuschend verlaufen sein, insgesamt aber hat der Flag-Football-Wettbewerb bei den World Games in Birmingham (Alabama) eine überaus positive Resonanz gehabt.
Vor allem in den USA und dort speziell bei der US-Profi-Liga National Football League (NFL) sowie bei den maßgeblichen internationalen Sportverbänden gilt inzwischen Flag Football als eine Schlüsselkomponente, American Football insgesamt international noch stärker zu etablieren. Diese Konstellation ist auch deswegen derzeit günstig, weil die übernächsten Olympischen Spiele 2028 in Los Angeles in den USA stattfinden und sich eine gute Chance abzeichnet, dass Flag Football dort eine der Demonstrationssportarten werden kann. Der gelungene World-Games-Test hat zum Beispiel die NFL in ihrem Vorhaben bestärkt, ihre „Marktmacht“ in den USA auszunutzen, um die Veranstalter in Los Angeles von den Vorzügen Flag Footballs zu überzeugen.
Zum internationalen Rückenwind kommt hinzu, dass auch in Deutschland das Interesse an Flag Football in den letzten Jahren enorm gewachsen ist. Die Vereine erfreuen sich stetigen Zulaufs neuer Interessentinnen und Interessenten. Darauf gilt es nun in der Organisation der Verbandsarbeit zu reagieren. Erster Schritt ist, die verschiedenen bisherigen und neu hinzukommenden Aufgabenbereiche zu definieren und diese anschließend personell zu besetzen.
Diese Aufgabe haben für den AFVD Chris Kämpfe, Torsten Grom und Max Keneder übernommen. Drei Hauptbereiche sind Kernstück der neuen Organisation: Chris Kämpfe wird den Bereich Aus- und Weiterbildung betreuen, für die Nationalmannschaften und die Schnittstelle zu den Landesverbänden im AFVD wird Torsten Grom verantwortlich sein. Max Keneder wiederum soll die Arbeit auf dem Gebiet der Ligenorganisation innerhalb des AFVD sowie die Jugend- und Schulsport-Anbindung und die Medienarbeit verantworten. Für die jeweiligen Teil-Aufgabengebiete werden derzeit Verantwortliche gesucht beziehungsweise wurden bereits gefunden. So wird etwa Nils Just die Leitung der Aus- und Weiterbildung für Trainer im Zusammenspiel mit Chris Kämpfe übernehmen.
Von der neuen Struktur, die zur Saison 2023 stehen soll, erhofft sich der AFVD in Zusammenarbeit mit den Landesverbänden eine deutliche Stärkung seines Angebots für größere Kreise der sportbegeisterten Bevölkerung auch im Breitensport. Aber natürlich steht auch der Leistungsgedanke weit im Vordergrund: Es bleiben schließlich möglicherweise nun nur noch fünf Jahre Zeit, ehe erstmals um olympische Medaillen im American Football gespielt werden könnte!