Wichtige Regeländerungen für die Saison 2017

Auch in der Saison wurde das Regelwerk durch den AFSVD erweitert. Die folgenden Abschnitten sind die wichtigsten Änderungen zusammengefasst und erklär:

DEFINITION „SCRIMMAGE KICK FORMATION“ (Regel 2.16.10. a) /S. 40)

a) Eine Scrimmage Kick-Formation ist eine Formation, bei der sich kein Spieler in Position befindet, einen von-Hand-zu-Hand-Snap zwischen den Beinen des Snappers anzunehmen und entweder

1. wenigstens ein Spieler sich 10 oder mehr Meter hinter der neutralen Zone befindet oder

2. sich ein potentieller Ballhalter und ein potentieller Kicker sieben oder mehr Meter hinter der neutralen Zone in Position für einen Place Kick befindet.

Für 1. oder 2. muss es jeweils offensichtlich sein, dass versucht wird, einen Kick auszuführen, damit von einer Kick-Formation ausgegangen werden kann (A.R. 9 1-14-I bis -III).“

Ab diesem Jahr gibt es bei Scrimmage Kick Formation zwei Distanzen. Bei Fieldgoalversuchen bleibt die Distanz bei mindestens sieben Meter, bei Punts wird hingegen die notwendige Distanz von sieben auf mindestens zehn Meter verlängert. Dies soll die Abgrenzung zur Shotgun-Formation bei „normalen“ Scrimmage Plays verdeutlichen. Es muss aber offensichtlich sein, dass ein Scrimmage Kick durchgeführt werden könnte.

ERWEITERTE DEFINITION „VERTEIDIGUNGSLOSER SPIELER“
(Regel 2.27.14. j) / S. 50 sowie Anmerkung 2 zu den Regeln 9.1.3. und 9.1.4. (S. 115)

„j) ein Ballträger, der offensichtlich keinen weiteren Raumgewinn erzielen will und mit den Füßen voran auf dem Boden rutscht.“

Geht ein Spieler in der Art „freiwillig“ zu Boden (sliding), so gilt er der Regel nach jetzt als verteidigungsloser Spieler. Erfolgt der Angriff im Kopf-Halsbereich ist das Foul ein Targeting. In den übrigen Bereichen des Körpers ist der Angriff ein „Persönliches Foul“ wenn der Angriff zu spät, oder vermeidbar gewesen wäre (es sei denn, mit der Crown of the Helmet, dann ist es wieder Tageting)

UNFAIRE ZEITTAKTIKEN (Regel 3.4.3. / S. 69 )

„…Wird die Game Clock innerhalb der letzten beiden Minuten einer Halbzeit nur deshalb angehalten, um eine Strafe für ein Foul durchzuführen, welches das in Führung liegende Team begangen hat, startet die Game Clock, je nach Wahl des angegriffenen Teams, mit dem Snap (Ausnahme: Regel 3-4-4). …“

Mit dieser Neuerung soll, wenn die Voraussetzungen zutreffen, dem in Führung liegendem Team die Möglichkeit genommen werden, über die Strafdurchführung zusätzlich Zeit von der Uhr zu nehmen, (kein gleichzeitiges Laufen des 25sek Countdowns und der Spielzeituhr mehr.) Ob die Strafe für das Foul angenommen oder abgelehnt wird, spielt keine Rolle. Auch nicht, wer zum Zeitpunkt des Fouls in Ballbesitz war. Es müssen also zwei Entscheidungen vom gefoulten und nach Punkten zurück liegendem Team getroffen werden. Strafe annehmen oder ablehnen und Starten der Uhr auf Ballfreigabe oder Snap Bei Durchführung eines 10 Sekunden Zeitabzuges innerhalb der letzten Minute der Halbzeit, startet die Uhr nach wie vor mit der Ballfreigabe.

BLOCKEN UNTERHALB DER GÜRTELLINIE (Regel 9.1.6.a) / S. 115f)

„a) Team A vor einem Team Ballbesitzwechsel:

1. Die folgenden Team A-Spieler dürfen innerhalb der Tackle Box legal unter der Gürtellinie blocken, bis sie die Tackle Box erstmals verlassen haben oder bis der Ball die Tackle Box erstmals verlassen hat.
a) Spieler an der Scrimmage Line, die sich vollständig innerhalb der Tackle Box befinden und b) bewegungslose Backs, die sich wenigstens teilweise innerhalb der Tackle Box und teilweise innerhalb des Körperrahmens des zweiten Linemans vom Snapper befinden (A.R. 9-1-6-V).

2. Spieler, die nicht in Punkt 1 aufgeführt sind, dürfen unter der Gürtellinie blocken, solange sich der Ball in der Tackle Box befindet und die Wucht des anfänglichen Kontaktes von vorn erfolgt (ausgenommen Punkt 3). Hat der Ball die Tackle Box erstmals verlassen, dürfen alle Spieler nur noch unter der Gürtellinie blocken, solange die Wucht des anfänglichen Kontaktes von vorne erfolgt. Sie dürfen nicht unter der Gürtellinie blocken, wenn die Wucht des anfänglichen Kontaktes von der Seite oder von hinten (Clipping) erfolgt.

Mit „von vorne“ ist eine Region gemeint, die sich, mit einer Uhr verglichen, zwischen 10 Uhr und 2 Uhr erstreckt, ausgehend von dem Spieler, der geblockt werden soll (A.R. 9- 1-6-I und -II, -IV, -VII und -VIII).

3. Spieler, die nicht in Punkt 1 aufgeführt sind, dürfen nicht in Richtung der Linie, die sich durch die anfängliche Position des Balles beim Snap zieht, unter der Gürtellinie blocken, bis der Ballträger sich deutlich jenseits der neutralen Zone befindet.

4. Sobald der Ball die Tackle Box erstmals verlassen hat, darf ein Spieler nicht in Richtung seiner eigenen Endlinie unter der Gürtellinie blocken (A.R. 9-1-6-III).“

Video Peel Back Block

Die Tief-Block-Zone wurde durch die „Tackle-Box“ ersetzt. Die Tackle-Box ist die rechteckige Zone, die von der neutralen Zone 5m nach rechts und links vom Snapper, parallel zu den Seitenlinien bis zu Team A’s Endline gebildet wird. Zukünftig sind weniger Team A-Spieler berechtigt nach Punkt 1 tief zu blocken.

Wichtig! Tight Ends sind zukünftig eingeschränkte Spieler!

Der in Punkt 3 geregelte „Crack-back-Block“ wird dahingehend geändert, dass ein entsprechender Block zukünftig kein Foul mehr darstellt, wenn der Geblockte von vorne, d.h., in seinem „10-bis-2 Uhr-Bereich“ getroffen wird und zum Zeitpunkt des Blocks, der Ballträger sich deutlich jenseits der neutralen Zone befindet. Ereignet sich der Crack-Back Block während der Ballträger sich an, oder noch hinter der Line of Scrimmage befindet, ist der Block illegal und wird mit 15m bestraft.

Hier zwei Links zu Videos, die die neue Regelung anschaulich erklären:

Video 1

Video 2

DISQUALIFIZIERTE SPIELER UND COACHES (Regel 9.2.6.a) / S. 125)

„a) Jeder Coach, Spieler oder jedes identifizierte Teammitglied in Ausrüstung, der zwei unsportliche Verhalten Fouls in einem Spiel begeht, muss disqualifiziert werden.“

Hier sind jetzt die Coaches mit in die Regelung einbezogen worden und müssen ab sofort, wenn sie ein zweites Unsportliches Verhalten-Foul begehen, zwingend disqualifiziert werden. Es gilt aber weiterhin, dass jede Person, die den Regeln unterliegt, auch schon beim ersten erheblichen Verstoß sofort des Feldes verwiesen werden kann.

TRIPPING (Regel 9.1.2.c) / S. 113

Tripping ist verboten.

Tripping ist das der absichtlich Einsatzdes eigenen Schienbeins oder des Fußes, um einen Gegner zu behindern (Regel 2-2-8-1). Die bisher vorhandene Ausnahme (gegen den Ballträger) wurde gestrichen. Jetzt ist nun auch das Beinstellen gegen den Ballträger, bzw. gegen einen der vortäuscht ein Ballträger zu sein, ein persönliches Foul.

Quelle: afcvnrw.de / Stefan Plonka

Für weitere Fragen zu den Regeländerungen steht Euch Schiedsrichterobmann Denis Maurer denis.maurer@afsvby.de und Schiedsrichterlehrwart Björn Klaiber bjoern.klaiber@afsvby.de zur Verfügung.